Arneis Weine gehören zur Kategorie: Die schlürfe ich alleine oder maximal mit meinen Besten! Wir zeigen dir, was die Weißweine aus dem Piemont auszeichnet.
weiterlesenDu hast mal wieder so richtig Bock auf einen italienischen Abend mit deinen Besten? Wir hätten da die passende Inspo. Für kulinarische Höhenflüge sorgen Vitello Tonnato, frisch gebackenes Foccacia, Grillgemüse und Burrata mit Tomaten. Alternativ: 'ne große Portion Tortellini in Salbeibutter.
Bleibt noch die Frage nach dem Wein. Überrasche deine Liebsten doch mal mit einem Arneis Weißwein aus dem Piemont. Die würzig-fruchtigen weißen Vinos sind die perfekten Begleiter für die Sorte Abend, an denen ihr bis spät in die Nacht das Leben, die Liebe und euch feiert.
Arneis Weine scheuen ein wenig das Rampenlicht. Daher unser Tipp: damit du beim nächsten Einkauf keine Enttäuschung erlebst, schau´ lieber gleich bei uns im Meravino-Online-Shop vorbei. Wir bringen dir die norditalienischen Vinos direkt nach Hause – prego!
Ein Schlingel ist ein Kind, das zu vielen Streichen aufgelegt ist. So schreibt es der Duden. Wie das mit Wein zusammenpasst? Arneis heißt im piemontesischen kleiner Schlingel. Diesen Spitznamen hat der weiße Vinos seiner picky Art im Weinberg zu verdanken. Dazu später mehr.
Die Schlingel-Theorie ist zwar sehr wahrscheinlich. Der Fairness halber möchten wir dir aber auch das andere mögliche Szenarium, wie der Arneis zu seinem Namen gekommen ist, nicht vorenthalten. Winzerinnen und Winzer kultivierten die Arneis als „Reneysium“, „Renesi“ oder „Ranaysii“. Aufzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert legen das nahe. Als Arneis trat das Leckerchen erstmals im 19. Jahrhundert ins Rampenlicht.
Über die Jahre haben Winzerinnen und Winzer der Arneis immer wieder neue Synonyme verpasst. Von Bianchetto Albese, Bianchetta d’Alba und Bianchetto di Verzuolo über Nebbiolo bianco und Bianchetto di Alba bis hin zu Bianchetto.
Kein anderes Rebsorten-Duo war über Jahrhunderte hinweg in Norditalien so erfolgreich wie Arneis und Moscato. Im 20. Jahrhundert verlor besonders der Arneis jedoch an Glanz. Das war einer der größten Tiefpunkte für die Rebsorte. Das lag vor allem an ihrem divenhaften Dasein im Weinberg (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Immer seltener war sie in den Weinbergen vom Piemont zu finden. Sie drohte sogar ganz von der Bildfläche zu verschwinden. Doch Rettung nahte. Einige Winzerinnen und Winzer verhalfen der Arneis in den siebziger Jahren zu neuem Glanz. Sie steckten ihr ganzes Herzblut in die Traube, lernten sie zu lesen und ihre Bedürfnisse zu stillen. Die Mühe machte sich bezahlt. Die Riservas und Stillweine aus Arneis stiegen auf wie Phönix aus der Asche.
In den neunziger Jahren folgte dann ein absoluter Höhepunkt: Im Piemont entstanden zwei DOC Gebiete, Roero Arneis und Langhe Arneis.
Pflegeleicht – dieses Wort würde vermutlich keine Winzerin und kein Winzer in Kombination mit Arneis in den Mund nehmen. Denn die Rebsorte ist alles andere als „pflegeleicht“. Warum? Punkt 1: Sie lässt sich beim Reifen so richtig Zeit. Punkt 2: Sie bildet wenig Säure aus. Punkt 3: Sie ist ziemlich geizig, was die Erträge angeht. Punkt 4: Sie bekommt super schnell Mehltau.
Diese Kombi verlangt von den Winzerinnen und Winzern alles ab. Der richtige Zeitpunkt der Lese entscheidet darüber, ob die Arneis Weine Top oder Flop sind. Findet die Ernte nur ein klitzekleines bisschen zu spät statt, ist der Drops gelutscht. Doch haben die Winzerinnen und Winzer die Arneis erst einmal unter Kontrolle gebracht, wartet eine große Belohnung: Weißweine, die dir zeigen, dass Italien mehr als „nur“ exzellente rote Vinos zu bieten hat.
Genauso picky wie bei der Reifung ist die Arneis bei der Wahl ihres Standorts. Was sie liebt, sind kalkhaltige Böden, die so richtig sandig sind. Lehmigen Boden lässt sie auch noch durchgehen. Alles andere lehnt sie hingegen vehement ab. Im Piemont findet die Diva genau diese Bedingungen. Auch mit einigen wenigen Fleckchen in den USA und Australien ist sie fine.
Wir haben uns lange gefragt, warum die Winzerinnen und Winzer die Strapazen mit der Arneis Traube überhaupt auf sich nehmen. Schwer zu bändigen und extrem zickig – puh! Wir verstanden es, als wir den ersten Schluck getrunken haben. Wobei, eigentlich schon ein Schritt vorher. Als wir den Arneis Wein in unsere Gläser gegossen haben. Er zeigt sich hellgelb, geht schon fast ins Grünliche über. Unsere erste Assoziation: frisch geschnittenes Gras!
Und was sollen wir sagen? Ist so! Geschmacklich trifft Alpenwiese auf Zitrus, Mandel, Birne und Pfirsich. Dazu ein wenig Holunderblüte – bellissima! Die milde Säure passt überraschend gut zum leicht mineralisch-salzigen Geschmack.
Komplexer geht es zu, wenn die Winzerinnern und Winzer statt zum Edelstahltank zum Holzfass greifen. Gereifte Arneis sind jedoch (noch) die Ausnahme auf dem Markt.
Ein Italiener am Tisch reicht dir? Stattdessen darf es beim Essen ruhig ein bisschen exotischer zugehen? Geht klar! Mach` aus einem italienischen einfach einen asiatischen Abend. Auch zu einer Phô, einem milden Curry mit Garnelen oder veganen Sommerrollen mit Erdnusstofu kannst du einen Arneis Wein getrost auftischen.
Ein Arneis Wein kann in Sachen Bekanntheitsgrad zwar nicht mit einem Lugana aus dem Veneto mithalten. Doch das hat er auch gar nicht nötig. Die Weißweine aus dem Piemont haben längst eine treue Anhängerschaft gewonnen. Und wer weiß, vielleicht gehörst du ja auch schon bald dazu?!
Wenn du so richtig Lust hast, Vielfalt in deinen weißen Weinvorrat walten zu lassen, dann schau mal in unserem Meravino-Online-Shop vorbei. Hier findest du zu den Arneis Weinen eine kleine Weinstory. Sie verrät dir, wann, wie und wozu der Rebsaft ein perfect match bildet. Und bei Fragen, ruf uns an! Wir teilen unsere Arneis-Lieblinge mit dir. Denn geteiltes Glück ist doppeltes Glück!