Weinkritiker gibt es ja so einige. Wirklich hilfreich sind die Bewertungen von James Suckling, der seit über vierzig Jahren verkostet wie ein Weltmeister!
weiterlesenSagt dir James Suckling etwas? Ja? Dann weißt du wahrscheinlich trotzdem nicht viel mehr über ihn, als dass er einer der renommiertesten Weinbewerter ist, deren Urteil man getrost vertrauen kann. Egal, ob du seinen Namen schon mal gehört hast oder er dir völlig fremd ist – wir können dir so oder so bestimmt ganz viel Neues über ihn und sein Bewertungssystem erzählen.
Damit kannst du dich dann nicht nur in unserem Online-Shop, sondern auch in der realen Weinwelt besser zurechtfinden. Und vielleicht das eine oder andere Mal punkten mit besonderem Background Wissen – um nicht zu sagen Angeberwissen.
Der Amerikaner James Suckling ist fast 65, Rentenalter also eigentlich. Aber ans Aufhören denkt er noch lange nicht – ganz im Gegenteil. Sein Verkostungspensum bleibt ungebremst riesig, seine Energie scheint dieselbe zu sein wie vor Jahrzehnten, als er als Journalist beim Wine Spectator anfing. Kein Wunder, es hält halt einfach ungemein jung, wenn man das tut, was man liebt – und dabei noch unglaublich erfolgreich ist!
Weinverkoster hört sich mehr nach einem Hobby an als nach Arbeit. Oder? Es ist sicher nicht das Schlechteste, was man machen kann, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da würde uns selbst James Suckling nicht widersprechen. Dass sein Beruf aber nie auch harte Arbeit war oder ist – mit dieser Behauptung wäre er wahrscheinlich nicht einverstanden. Der Erfolg wurde ihm schließlich nicht in die Wiege gelegt.
Aber: Zumindest das Interesse am Wein. Das nämlich hat er von seinem Vater. Und so hat James Suckling nach Abschluss seines Politikwissenschaften- und Journalismus-Studiums als Mitarbeiter bei dem Magazin Wine Spectator angefangen, das damals noch sehr klein und nur lokal bekannt war. Dank James Suckling änderte sich das aber bald und die Zeitschrift fand immer mehr Anklang.
Schließlich durfte James Suckling von Kalifornien in die Weinnation schlechthin umziehen, nach Frankreich, um dort die europäische Niederlassung des Wine Spectators aufzubauen. Nun war er seinen Lieblingsweinen aus Frankreich und Italien ganz nah.
Zwei Jahre nach der Gründung des Pariser Standorts zog Suckling nach London, von wo aus er elf Jahre lang seine Geschäfte leitete und zahlreiche Verkostungsreisen unternahm. Schon vor seinem Ausscheiden beim Wine Spectator hatte er auch immer seine eigenen Projekte am Laufen gehabt – und ab 2010 wollte er sich schließlich ganz auf diese konzentrieren und beendete seine äußerst erfolgreiche Mitarbeit beim Wine Spectator.
Anfang der Neunziger Jahre zog James Suckling schließlich in seine Wahlheimat Toskana. Sicherlich kein Zufall, dass er sich für ein Land und eine Region entschied, die so viel zu bieten hatte für einen Sommelier wie Suckling. Die italienischen Weine waren neben den französischen die große Leidenschaft Sucklings.
Verkostungs- und Charityveranstaltungen, Seminare, ein Buch, ein Film, eine Website – diesen und anderen Projekten widmete sich James Suckling nun. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Du darfst dich also weiterhin auf Sucklings Bewertungen freuen und verlassen!
Aber wie läuft das eigentlich mit dem Bewerten? Gibt es da ein einheitliches Vorgehen oder hat jeder der Star-Kritiker seine eigene Art und Weise, Pünktchen zu vergeben?
Nun, was die Bewertungen meist gemeinsam haben, ist die Skala von null bis hundert. Diese verwendet auch der Wahlitaliener Suckling beim Beurteilen der unzähligen Vinos. Ansonsten unterscheiden sich die Vorgehensweisen der Kritiker beim Benoten der Weine ein wenig.
James Suckling macht’s so: Nicht ein einzelner Eindruck soll seine Bewertung prägen, sondern mehrere. So kostet er die Weine einmal im Weingut und ein weiteres Mal zu Hause, wobei er bei der zweiten Verkostung nicht weiß, um welchen Wein es sich handelt. So möchte er jegliche, äußere Beeinflussung vermeiden.
Was für Suckling zählt, ist vor allem das Mundgefühl, das ein Wein hinterlässt. Das Zusammenspiel von Früchten, Tanninen, Alkohol und Säure – wenn das möglichst harmonisch und beständig ist, dann hat der Tropfen gute Chancen auf eine High Score auf Sucklings Skala.
Aber in Worte fassen lässt es sich eigentlich nicht, was einen guten Wein für den berühmten Kritiker ausmacht. Denn er sagt selbst: „Es sollte eine Emotion sein, nichts Wissenschaftliches.“ Und: „Wein ist wie Musik.“ Man kann also nicht mit dem Verstand erfassen, was einen Wein ausmacht, der letztendlich auf über neunzig Punkte kommt – und übrigens auch nicht mit der Nase!
Anders als andere Bewerter legt Suckling auch keinen großen Wert auf den Duft eines Weins. Er fokussiert sich ganz auf den Geschmack und die damit verbundenen Gefühle.
Ab welcher Punktzahl können Hersteller nun mit Sucklings Bewertung hausieren gehen? Laut dem Kritiker ist alles über neunzig bedingungslos zu empfehlen. Absolute Spitzentropfen dürfen sich über 95 und mehr Punkte freuen.
Auch Weine mit einer Punktzahl zwischen 88 und neunzig brauchen sich nicht zu verstecken. Bei allem, was darunter liegt, sieht es schon anders aus – laut Suckling sind diese Weine es nicht wert, dass man Geld für sie ausgibt.
Die Kritiker des großen Kritikers unterstellen ihm, dass seine Bewertungen einen Trend zur Euphorie aufweisen und immer ein wenig positiver ausfallen als die von anderen Fachleuten. Sei’s drum – wir haben noch keine schlechten Erfahrungen mit Sucklings Rezensionen gemacht! Bestechlich ist er ganz offensichtlich nicht – höchstens etwas optimistischer als seine Kollegen, was bestimmt niemandem schadet.
Wenn du Orientierung suchst bei der Auswahl von Weinen, dann können die Bewertungen von James Suckling eine echte Hilfe sein. Du darfst es dir leicht machen und auf mega-aufwendige Recherche verzichten – und einfach auf das Urteil unseres Star-Kritikers vertrauen – und natürlich auf uns, denn wir haben die hoch rankenden Tropfen selbstverständlich nicht einfach so durchgewunken, sondern auch verkostet!
Wenn dir das noch nicht genug Eingrenzung ist und du dich trotz allem nicht entscheiden kannst, welchen von James Suckling bewerteten Wein du kaufen sollst, dann lies dir einfach unsere Weinstorys durch! Darin findest du alle Infos rund um die Vinos – von den Fakten wie Herkunft und Rebsorte bis hin zu dem Feeling, das der Tropfen auslöst. Und wenn du so gar keinen Bock auf Recherche hast – dann ruf uns einfach an! Wir beraten dich gerne am Telefon!